Aufatmen in unseren Freiräumen
Ein Zuhause für beatmete Kinder und Jugendliche
„Je freier man atmet, desto mehr lebt man“: Dieser Satz von Theodor Fontane hat für jedes Kind im Kinderhaus AtemReich eine ganz eigene und individuelle Bedeutung. Denn jedes unserer Kinder hier hat eine andere Geschichte. Allen gemeinsam ist, dass sie nicht eigenständig atmen können und daher intensivpflegerisch betreut werden müssen. Unser großes Anliegen ist es, den Kindern trotz ihrer Krankheit oder Behinderung ein so weit wie möglich normales, kindgerechtes und würdevolles Leben zu ermöglichen. Ein interdisziplinäres Team aus Pflegefachkräften, Pädagog*innen und Therapeut*innen ist für die Kinder da.
Gerade in diesem Jahr sind viele neue Kinder zu uns gekommen - einige von ihnen sehr klein und direkt von der Intensivstation. Die Kinder und ihre Eltern haben eine anstrengende Zeit im Krankenhaus mit vielen Ängsten und Sorgen hinter sich.
Viele können zum ersten Mal „aufatmen“, wenn sie zu uns kommen. Das AtemReich eröffnet viele Freiräume: Endlich dürfen alle Verwandten kommen, um das viel zu früh geborene Familienmitglied zu sehen, endlich kann der große Bruder sein neues Geschwisterchen auf den Arm nehmen. Auf der Intensivstation war das nicht möglich.
Wir versuchen, diese Kinder zu stabilisieren und an mobile Beatmungsgeräte zu gewöhnen. So wird in kleinen Schritten Vieles möglich: zum ersten Mal das Zimmer verlassen, zum ersten Mal im Garten sein, andere Kinder kennenlernen.
Da für kurze Zeit einige Plätze im AtemReich frei waren, konnten wir seit langer Zeit wieder Urlaubskinder aufnehmen. Diese Kinder bleiben für ein bis vier Wochen bei uns, die Eltern werden von der anstrengenden Rundumversorgung entlastet. So wird es möglich, mit Geschwisterkindern einmal alleine in den Urlaub zu fahren. Zwei Familien brauchten Unterstützung, da ein weiteres Kind auf die Welt gekommen ist.
Alle unsere Urlaubskinder haben die Zeit bei uns genossen und durften im AtemReich auch Dinge kennenlernen, die zu Hause nicht möglich sind, wie beispielsweise ein ausgiebiges Bad in unserer großen Therapie-Badewanne.
Für einige Eltern war es zunächst schwer, ihr Kind vielleicht zum ersten Mal „alleine“ zu lassen. Doch alle unsere Urlaubskinder haben sich sehr wohl gefühlt und sich größtenteils schon für den nächsten Urlaub im AtemReich angemeldet.
Wohnen, Leben und Feiern im AtemReich
Unsere Kinder sind, wie alle Kinder, neugierig auf das Leben und auf immer neue schöne Erlebnisse. Neben der Pflege, Betreuung und einer gewissen Routine, die bei uns genauso herrscht wie in den meisten Familien, ist bei uns auch Abwechslung geboten.
Eines unserer Kinder hat so große Fortschritte gemacht, dass es nun eine externe Kindergartengruppe besuchen kann, ein anderes Mädchen durfte zum Kinderturnen.
Einer unserer Jugendlichen begeistert sich fürs Trambahnfahren und ist schon vielen Schaffner*innen bekannt. An anderen Tagen geht er mit einer unserer sehr langjährigen engagierten Mitarbeiter*innen zum Fotografieren in den botanischen Garten.
Alle unsere Kinder interessieren sich für Musik. Die Musikgruppe „Funky Frogs“ bietet ihnen die Möglichkeit, Instrumente auszuprobieren und verschiedene Musikrichtungen kennenzulernen. Ganz neu ist die Gruppe der Wissenschafts-Checker für unsere Jugendlichen. Hier können sie sich auf selbstwirksame Weise unsere Welt und wissenschaftliche Zusammenhänge erschließen.
Therapiehund Paul ist ein riesiger Dalmatiner, der auch zu sehr eingeschränkten Kindern Kontakt aufnehmen kann und derzeit zwei unserer Kinder regelmäßig besucht.
Der „Atemteurer Freizeit-Club“ organisiert einige Male im Monat am Wochenende Ausflüge und macht das Leben im AtemReich schön. So ein Ausflug muss natürlich gut geplant werden: Rollstuhl, mobiles Beatmungsgerät, Sauerstoff, Notfallausrüstung – alles dabei. Dann kann es losgehen: mit dem AtemReich Sprinter ins Legoland, ins Rockkonzert, in Ausstellungen und Museen.
Wieder nach Hause
Es gab noch kein Jahr im AtemReich, in dem wir so viele Kinder entlassen durften. Vier Kinder konnten wir im Jahr 2023 erfolgreich von der Beatmung entwöhnen. Die kleine Bianca, die mit ihrem Bewegungsdrang und ihrer Neugierde schon fast zur Chefin im AtemReich geworden ist, konnte zu ihrer Familie nach Hause umziehen. Sie geht in den Kindergarten und es geht ihr gut. Auch zwei kleine Jungen, die lange im AtemReich waren, leben inzwischen zu Hause bei ihren Familien. Zwei weitere Kinder konnten in eine andere Einrichtung umziehen.
Eine Neuerung war in diesem Jahr, dass wir zwei Säuglinge von der Intensivstation für eine Übergangsbetreuung aufgenommen haben und sie bereits nach einigen Monaten mit Beatmung nach Hause entlassen konnten.
Viel Neues im AtemReich
2023 war ein besonderes Jahr für das Kinderhaus AtemReich. Unsere langjährige Geschäftsführerin, Frau Hanne, die das AtemReich aufgebaut und entscheidend geprägt hat, haben wir in den Ruhestand verabschiedet. Seit Juli hat unsere neue Geschäftsführerin, Frau Weltin, damit begonnen, sich in alle Bereiche einzufinden und das AtemReich gut weiterzuführen: mit viel Sensibilität, dem Wunsch nach Kontinuität und auch der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.
Auch das Leitungsteam ist neu besetzt: mit Frau Ludwig als pädagogischer Leitung und Frau Triebenbacher, die nach vielen Jahren Berufserfahrung im Kinderhaus AtemReich die Pflegedienstleitung übernommen hat.
Auch uns beschäftigt der Fachkräftemangel in der Pflege und wir versuchen mit dem ganzen Team gute Ideen umzusetzen, um Mitarbeiter*innen für uns zu begeistern. Wir haben eine tolle Social Media Kampagne initiiert und werben auch Mitarbeiter*innen aus dem Ausland an. Um mit knapperen Ressourcen umgehen zu können, entlasten wir unsere Mitarbeiter*innen, wo es geht: durch bessere Prozesse, bessere IT-Systeme und neue flexible Schichtmodelle.
Wir sind sehr froh, dass auf unser langjähriges Team Verlass ist und alle weiterhin mit viel Freude für unsere Kinder da sind, sich auf neue Kinder einlassen und – wie in diesem Jahr – auch Kinder verabschieden.
Gerade in diesem Jahr sind viele neue Kinder zu uns gekommen - einige von ihnen sehr klein und direkt von der Intensivstation. Die Kinder und ihre Eltern haben eine anstrengende Zeit im Krankenhaus mit vielen Ängsten und Sorgen hinter sich.
Viele können zum ersten Mal „aufatmen“, wenn sie zu uns kommen. Das AtemReich eröffnet viele Freiräume: Endlich dürfen alle Verwandten kommen, um das viel zu früh geborene Familienmitglied zu sehen, endlich kann der große Bruder sein neues Geschwisterchen auf den Arm nehmen. Auf der Intensivstation war das nicht möglich.
Wir versuchen, diese Kinder zu stabilisieren und an mobile Beatmungsgeräte zu gewöhnen. So wird in kleinen Schritten Vieles möglich: zum ersten Mal das Zimmer verlassen, zum ersten Mal im Garten sein, andere Kinder kennenlernen.
Da für kurze Zeit einige Plätze im AtemReich frei waren, konnten wir seit langer Zeit wieder Urlaubskinder aufnehmen. Diese Kinder bleiben für ein bis vier Wochen bei uns, die Eltern werden von der anstrengenden Rundumversorgung entlastet. So wird es möglich, mit Geschwisterkindern einmal alleine in den Urlaub zu fahren. Zwei Familien brauchten Unterstützung, da ein weiteres Kind auf die Welt gekommen ist.
Alle unsere Urlaubskinder haben die Zeit bei uns genossen und durften im AtemReich auch Dinge kennenlernen, die zu Hause nicht möglich sind, wie beispielsweise ein ausgiebiges Bad in unserer großen Therapie-Badewanne.
Für einige Eltern war es zunächst schwer, ihr Kind vielleicht zum ersten Mal „alleine“ zu lassen. Doch alle unsere Urlaubskinder haben sich sehr wohl gefühlt und sich größtenteils schon für den nächsten Urlaub im AtemReich angemeldet.
Wohnen, Leben und Feiern im AtemReich
Unsere Kinder sind, wie alle Kinder, neugierig auf das Leben und auf immer neue schöne Erlebnisse. Neben der Pflege, Betreuung und einer gewissen Routine, die bei uns genauso herrscht wie in den meisten Familien, ist bei uns auch Abwechslung geboten.
Eines unserer Kinder hat so große Fortschritte gemacht, dass es nun eine externe Kindergartengruppe besuchen kann, ein anderes Mädchen durfte zum Kinderturnen.
Einer unserer Jugendlichen begeistert sich fürs Trambahnfahren und ist schon vielen Schaffner*innen bekannt. An anderen Tagen geht er mit einer unserer sehr langjährigen engagierten Mitarbeiter*innen zum Fotografieren in den botanischen Garten.
Alle unsere Kinder interessieren sich für Musik. Die Musikgruppe „Funky Frogs“ bietet ihnen die Möglichkeit, Instrumente auszuprobieren und verschiedene Musikrichtungen kennenzulernen. Ganz neu ist die Gruppe der Wissenschafts-Checker für unsere Jugendlichen. Hier können sie sich auf selbstwirksame Weise unsere Welt und wissenschaftliche Zusammenhänge erschließen.
Therapiehund Paul ist ein riesiger Dalmatiner, der auch zu sehr eingeschränkten Kindern Kontakt aufnehmen kann und derzeit zwei unserer Kinder regelmäßig besucht.
Der „Atemteurer Freizeit-Club“ organisiert einige Male im Monat am Wochenende Ausflüge und macht das Leben im AtemReich schön. So ein Ausflug muss natürlich gut geplant werden: Rollstuhl, mobiles Beatmungsgerät, Sauerstoff, Notfallausrüstung – alles dabei. Dann kann es losgehen: mit dem AtemReich Sprinter ins Legoland, ins Rockkonzert, in Ausstellungen und Museen.
Wieder nach Hause
Es gab noch kein Jahr im AtemReich, in dem wir so viele Kinder entlassen durften. Vier Kinder konnten wir im Jahr 2023 erfolgreich von der Beatmung entwöhnen. Die kleine Bianca, die mit ihrem Bewegungsdrang und ihrer Neugierde schon fast zur Chefin im AtemReich geworden ist, konnte zu ihrer Familie nach Hause umziehen. Sie geht in den Kindergarten und es geht ihr gut. Auch zwei kleine Jungen, die lange im AtemReich waren, leben inzwischen zu Hause bei ihren Familien. Zwei weitere Kinder konnten in eine andere Einrichtung umziehen.
Eine Neuerung war in diesem Jahr, dass wir zwei Säuglinge von der Intensivstation für eine Übergangsbetreuung aufgenommen haben und sie bereits nach einigen Monaten mit Beatmung nach Hause entlassen konnten.
Viel Neues im AtemReich
2023 war ein besonderes Jahr für das Kinderhaus AtemReich. Unsere langjährige Geschäftsführerin, Frau Hanne, die das AtemReich aufgebaut und entscheidend geprägt hat, haben wir in den Ruhestand verabschiedet. Seit Juli hat unsere neue Geschäftsführerin, Frau Weltin, damit begonnen, sich in alle Bereiche einzufinden und das AtemReich gut weiterzuführen: mit viel Sensibilität, dem Wunsch nach Kontinuität und auch der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.
Auch das Leitungsteam ist neu besetzt: mit Frau Ludwig als pädagogischer Leitung und Frau Triebenbacher, die nach vielen Jahren Berufserfahrung im Kinderhaus AtemReich die Pflegedienstleitung übernommen hat.
Auch uns beschäftigt der Fachkräftemangel in der Pflege und wir versuchen mit dem ganzen Team gute Ideen umzusetzen, um Mitarbeiter*innen für uns zu begeistern. Wir haben eine tolle Social Media Kampagne initiiert und werben auch Mitarbeiter*innen aus dem Ausland an. Um mit knapperen Ressourcen umgehen zu können, entlasten wir unsere Mitarbeiter*innen, wo es geht: durch bessere Prozesse, bessere IT-Systeme und neue flexible Schichtmodelle.
Wir sind sehr froh, dass auf unser langjähriges Team Verlass ist und alle weiterhin mit viel Freude für unsere Kinder da sind, sich auf neue Kinder einlassen und – wie in diesem Jahr – auch Kinder verabschieden.