Eine große Gruppe Menschen stehen im Halbkreis in einer Schulaula

Inklusionspreis für das Projekt Inklusive Teilhabe im Blindeninstitut Würzburg

Das Projekt Inklusive Teilhabe im Blindeninstitut Würzburg erhielt am Mittwoch (13. November 2024) den Unterfränkischen Inklusionspreis in der Kategorie „Wohnen“. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wurde von Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel überreicht.

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Inklusionspreis für das Projekt Inklusive Teilhabe im Blindeninstitut Würzburg

Eine große Gruppe Menschen stehen im Halbkreis in einer Schulaula
„Ich lerne, die Welt mit anderen Augen zu sehen“ – so beschreibt ein Freizeithelfer am Blindeninstitut Würzburg seine Arbeit mit den Bewohnern und Bewohnerinnen. Das Projekt Inklusive Teilhabe im Blindeninstitut Würzburg erhielt am Mittwoch (13. November 2024) den Unterfränkischen Inklusionspreis in der Kategorie „Wohnen“. Die Einbindung des Blindeninstituts in den Sozialraum sollte mit dem Projekt vorangebracht, sowie die Freizeitgestaltung gestärkt werden, berichtete der Institutsleiter, Dr. Michael Weis, bei seiner Begrüßung. Die Idee zum Projekt sei in der Coronazeit entstanden.
Wie gut diese Ziele erreicht wurden, erklärte Moritz Goldbach, der die Projektleitung im Team Freizeit und Ehrenamt im Blindeninstitut innehat. Es habe wenig Freizeitangebote gegeben, dadurch war die Teilhabe eingeschränkt. Auf Initiative von Eltern, die sich in der Bewohnervertretung engagieren, gab es aber bereits eine sogenannte Spaziergängergruppe, die später in das Projekt des Blindeninstituts integriert wurde. „Im November 2022 sind wir mit einem kleinen Team gestartet. Nun ist das Projekt so weit gewachsen, dass wir insgesamt vier Hauptamtliche, sechzig rein ehrenamtliche Personen und circa hundert Freizeithelfer und -helferinnen sind. Hiermit betreuen wir etwa 600 Klienten und Klientinnen.“
Im Rahmen des Projekts wird eine Vielzahl an Aufgaben wahrgenommen, wie unter anderem Einzelbegleitungen, Gruppenangebote, kulturelle Veranstaltungen, Feste, Ausflüge, Begleitungen zu Gottesdiensten, Hol- und Bringdienste oder Fahrdienste. Zudem konnten für das Projekt erfreulicherweise zum Beispiel an Universitäten und Hochschulen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geworben werden. Viele Mitarbeitende hätten Freude an der Arbeit gewonnen und seien auf Dauer im Blindeninstitut geblieben. Dabei werden Einarbeitung und Weiterbildung sehr ernst genommen.
Auch im Praxisbericht von zwei Freizeithelfenden in der Einzelbegleitung wurde deutlich, dass die Arbeit allen Beteiligten gefalle: „Ich habe neue Freunde gefunden“, so eine Freizeithelfende, „eigentlich ist der Spaß das Hauptziel“. Man könne außerdem von den Klientinnen und Klienten lernen. Die Angebote des Teams Freizeit und Ehrenamt umfassen hierbei im Detail unter anderem Aktionsgeschichten für alle Sinne, Kinoabende mit Autodeskription, Kreativtreffs, ein blindengerechtes Spielecafé, oder die Möglichkeit, „auf einen Drink in die Stadt“ zu gehen.
Bezirkstagsvizepräsident Thomas Schiebel zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt von dem freiwilligen Engagement. „Auch hier bei der Veranstaltung ist die Begegnung sehr wertvoll, wir erweitern unseren Horizont und profitieren alle davon. Sie haben eine tolle Entwicklung für den Bereich Freizeit und Erholung verwirklicht. Seit zwei Jahren ermöglichen Sie mit hohem Engagement Teilhabe für Menschen mit Handicap – hier ist das Preisgeld wirklich gut investiert, denn das Projekt ist etwas sehr Sinnvolles.“
(Franziska Jacob M.A., Stv. Pressereferentin, Bezirk Unterfranken)

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