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Auf dem Bild ist die Hand einer Frau zu sehen. Sie hält die Hand eines Babys, das auf einer rosanen Kuscheldecke liegt.

Die Sehentwicklung des Kindes

Neugeborene

Neugeborene sehen zunächst noch unscharf und nehmen ihre Umwelt nur schemenhaft wahr. Es besteht eine Hell-Dunkel-Wahrnehmung. In den ersten Wochen bilden sich die Netzhautzellen aus und differenzieren sich. Mit 6 Wochen ist ein Interesse an großen kontrastreichen Mustern zu beobachten. Das Baby zeigt erste emotionale Reaktionen auf die Gesichter der Eltern.

12 Wochen

Mit 12 Wochen hat sich die Hand-Auge-Koordination entwickelt. Die Babys können ihr Sehen auf unterschiedliche Entfernungen einstellen, der Fachbegriff dafür ist Akkommodationsfähigkeit. Das beidäugige Sehen hat sich entwickelt. Die von beiden Augen gelieferten Informationen verschmelzen zu einem Bild. Damit beginnt das räumliche Sehen.

6 Monate

Mit 6 Monaten sind das Farb- und Kontrastsehen vollständig ausgereift. Die Gesichtsfeldaußengrenzen entsprechen denen Erwachsener. Eine langanhaltende Fixation, also die Fokussierung eines Objektes mit den Augen, ist möglich. In dieser Zeit unterstützt die visuelle Funktion maßgeblich die selbstständige motorische Entwicklung. Das Sehen gibt den Anreiz zur zielgerichteten, eigenständigen Fortbewegung, zum Beispiel beim objektbezogenen Krabbeln lernen. Der Muskeltonus wird aufgebaut und die gesamte Muskulatur gekräftigt. Die Kontrolle des Kopfes wird immer besser. Die Raumvorstellung wächst weiter. Es beginnt die Vorstellung von „zu mir gehörig“. Durch das permanente Drehen von Objekten vor den Augen werden die Prototypen von Objekten ausgebildet und abgespeichert.

9 Monate

Mit 9 Monaten zeigt das Kind deutliches Interesse für seine Umgebung. Es besteht der sogenannte „Krümelvisus“: Das Kind erkennt nun Dinge außerhalb seiner Reichweite und streckt gezielt die Hände danach aus. Durch die visuellen Fähigkeiten wird die grob- und feinmotorische Kontrolle verbessert. Die Auge-Hand-Koordination entwickelt sich maßgeblich. Außerdem dient der visuelle Eindruck als zusätzlicher Anreiz beim Spracherwerb. Durch die Benennung des Geschehenen bei gemeinsam gerichteter Aufmerksamkeit auf einen Punkt baut sich der Sprachwortschatz auf.

2 Jahre

Mit 2 Jahren verfügt das Kind über ein gutes visuelles Gedächtnis: Es kann Dinge den entsprechenden Bildern zuordnen und Türme bauen.

3 Jahre

Das Kind lernt mit 3 Jahren überwiegend durch Beobachtung und Nachahmen; es löst Sortieraufgaben und erkennt Orte wieder.

4 Jahre

Mit 4 Jahren kann das Kind Details zum Ganzen ordnen. Es kann Vordergrund und Hintergrund sowie Einzelheiten getrennt voneinander wahrnehmen. Das gegenständliche Malen beginnt.

3 bis 6 Jahre

Räumlich-kognitive und räumlich-konstruktive Fähigkeiten entwickeln sich zwischen dem Alter von 3-6 Jahren.

Sensitive Phase

Die sensitive Phase ist das Zeitfenster, in dem sich wesentliche visuelle Funktionen in Zusammenarbeit der Sehreizaufnahme und der Informationsverarbeitung im Gehirn entwickeln. Sie wird üblicherweise in 3 Zeiträume eingeteilt:Hohe Sensitivität:
  • Geburt bis 2. Lebensjahr
  • Mäßige Sensitivität: 3.-6. Lebensjahr
  • Geringe oder Restsensitivität: 6. – 13. Lebensjahr

Kompetenzfeld Sehen

Mehr als 80 Prozent unserer Umwelt nehmen wir über die Augen wahr. Damit ist das menschliche Auge unser wichtigstes Sinnesorgan. Es ist unsere Kamera, mit der wir unsere Umgebung entdecken, uns orientieren und uns bewegen. Es ist unser Scanner, mit dem wir nicht nur Wissen aufnehmen, sondern auch die Gefühle unseres Gegenübers erfassen können

In einem dunklen Raum sitzt ein kleines Mädchen im Rollstuhl. Vor ihm kniet ein Mann, der einen Glitzerstab mit Bändern in der Hand hält. Das Mädchen greift nach den Bändern und lacht.

Frühförderung Sehen

Die Frühförderung Sehen ist ein frühes Angebot für Familien mit Kindern, die sehbehindert oder blind sind – auch dann, wenn sie weitere Behinderungen haben. Unser Team unterstützt und berät in allen mit der kindlichen Entwicklung zusammenhängenden Fragen.

Eine Frau hält einen Jungen im Arm. Auf einer Hand trägt sie einen Handschuh mit leuchtenden Fingern. Der Junge schaut fasziniert auf den Handschuh.

Unsere Angebote

Hier finden Sie eine Darstellung unserer Angebote für Menschen in jedem Lebensalter.

Ein Mädchen mit Brille und Zahnlücke steht an einem Metallgeländer im Freien und lacht. Im Hintergrund sind unscharf weitere Menschen und Spielgeräte zu sehen.