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Die Frühförderung Sehen des Blindeninstituts Aschaffenburg

Wir be­treu­en Babys und Kin­der, die in ihrer visuellen Entwicklung verzögert oder beeinträchtigt sind und Kinder, die keine Sehwahrnehmung haben. Voraussetzung für unsere sehspezifisch-heilpädagogische Förderung ist eine Einschränkung im Alltagssehen, welche die weitere Entwicklung des Kindes beeinträchtigen könnte.

Durch eine gute Entwicklung der visuellen Wahrnehmung wird das Explorationsverhalten des Kindes angeregt. Seheindrücke wecken das Interesse für die Umwelt. Sie sind Anreiz,
  • um in Bewegung zu kommen (motorische Entwicklung),
  • Gegenstände zu erkunden und herauszufinden, was man mit ihnen tun kann (kognitive Entwicklung),
  • und unterstützen die Kommunikation mit der Umwelt (Kommunikationsentwicklung).
Neben der Sehbeeinträchtigung haben viele unserer Kinder Einschränkungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass knapp 80 % aller Informationen über die Augen aufgenommen werden, wird deutlich, wie maßgeblich das Sehen die gesamte Entwicklung beeinflusst.
 

Frühförderung Sehen in der Blindeninstitutsstiftung

  • Was ist die Frühförderung Sehen? 
  • Warum eine spezifische Frühförderung Sehen?
  • Wie erkenne ich Sehbeeinträchtigungen bei meinem Kind und was kann ich tun?
  • Was kostet die Frühförderung Sehen?
  • Wie läuft eine erste Beratung der Frühförderung Sehen ab?
  • Wie sieht die Förderung konkret aus?

Eine Frau hält einen Jungen im Arm. Auf einer Hand trägt sie einen Handschuh mit leuchtenden Fingern. Der Junge schaut fasziniert auf den Handschuh.

Überregionale mobile Frühförderung in Aschaffenburg mit dem Untermain

Die Früh­för­derung Sehen ist zu­stän­dig für die Land­krei­se Mil­ten­berg und Aschaf­fen­burg sowie die Stadt Aschaf­fen­burg. Sie ist eine überregionale Frühförderstelle, was zur Folge hat, dass die Angebote mobil im Lebensumfeld des Kindes durchgeführt werden.

Die Frühförderung wird im bayerischen Rahmenvertrag als Komplexleistung definiert. Das bedeutet, dass die heilpädagogische Diagnostik und Förderung in enger Abstimmung mit den medizinischen Therapien erfolgt. Die Leistungen sollen „aus einer Hand“ in Anspruch genommen werden können. Die Kinder werden in der Regel einmal pro Woche, außerhalb der bayerischen Ferienzeiten für 90 Minuten durch die Heilpädagogin betreut.

Die Leistungen der heilpädagogischen Förderung werden vom Bezirk Unterfranken bzw. vom zuständigen Träger der Eingliederungshilfe getragen. Die Leistungen der ergänzenden medizinischen Therapien können auch mobil erbracht werden. Die Kosten hierfür werden von der jeweilig zuständigen Krankenkasse getragen. 
Eine Mutter sitzt mit einer Frühförderin, die ein blindes Baby hält, auf der Couch.

Erstgespräch – Offenes Beratungsangebot OBA

In einem Erst­ge­spräch in­for­mie­ren wir die Fa­mi­lie über die mög­li­chen In­hal­te und Schwer­punk­te einer För­de­rung für ihr Kind. Alle unsere Angebote sind für die Familien kostenfrei. Sie können jederzeit telefonisch einen Termin vereinbaren. Wenn möglich, führen wir bereits im Erstgespräch eine orthoptische Befunderhebung durch.
Die El­tern ent­schei­den zu­sam­men mit uns, ob unser An­ge­bot für sie und ihr Kind die ge­eig­ne­te Un­ter­stüt­zung sein kann. Ist dies der Fall, wird das weitere Aufnahmeverfahren besprochen. Hierzu gehört zunächst die Eingangsdiagnostik.

Eingangsdiagnostik EGD

An erster Stelle der Eingangsdiagnostik steht die Sehüberprüfung. Idealerweise liegen uns zu Beginn der Eingangsdiagnostik bereits die Ergebnisse einer augenärztlichen Untersuchung vor. Hier sollte zunächst überprüft werden, inwieweit eine organische Schädigung vorliegt. Im Rahmen der augenärztlichen Behandlung können operative Eingriffe notwendig sein. Es erfolgt die Verordnung von Sehhilfen (Brille, Kontaktlinse) sowie ggf. die Empfehlung für eine Okklusionsbehandlung (Abkleben der Augen mit Augenpflaster).

Auch nach optimaler augenärztlicher Versorgung können weiterhin Sehprobleme bestehen. Im Rahmen der Eingangsdiagnostik wird das Sehvermögen im Alltag überprüft. Hierzu gehört die orthoptische Befundung und die Analyse des funktionalen Sehens.

Hier werden verschiedene Fragestellungen betrachtet, u.a. wie wird das Sehen zur Informationsgewinnung eingesetzt? Wie wird das Sehen für Handlungen eingesetzt? Wie wird das Sehen bei der Orientierung in der Umwelt eingesetzt?

Im Rahmen der Eingangsdiagnostik werden folgende Bereiche erfasst:
  • Anamnese der Vorgeschichte
  • Durchführung einer Entwicklungsdiagnostik/Intelligenzdiagnostik
  • Überprüfung des funktionalen Sehens
  • Zusammenfassung der Ergebnisse unter Einbezug der ärztlichen Befunde
Im Rahmen der Eingangsdiagnostik erfolgt auch die Überprüfung einer cerebralen Sehstörung (CVI).

Nach der Ein­gangs­dia­gnos­tik und der ab­schlie­ßen­den Fest­le­gung des För­der­be­darfs mit dem Kinderarzt kann die Früh­för­de­rung beim zuständigen Kostenträger (Bezirk) beantragt werden.
Ein Kleinkind im Rollstuhl betrachtet ein Bilderbuch mit kontrastreichen, farbigen, geometrischen Figuren.

Visuelle Wahrnehmungsstörungen (CVI)

Zentral-visuelle Wahrnehmungsstörungen finden sich sowohl nach erworbenen Schädigungen des Zentralnervensystems im Kindesalter als auch infolge prä- und perinataler Schädigungen. Manchmal treten sie auch auf, ohne dass eine vorausgehende Schädigung festgestellt werden kann.
Sie können zusätzlich zu einer vorhandenen okulären Sehstörung auftreten, als Folge dieser oder auch alleinig. Im letzten Fall kann dies bedeuten, dass bei der augenärztlichen Diagnostik keinerlei Auffälligkeiten festzustellen sind. Die Sehwerte liegen im Normbereich.
Die Einschränkungen einer visuellen Wahrnehmungsstörung können nur einzelne Bereiche des Sehens betreffen, aber auch sehr breitgefächert sein. So kann ein Kind einzig ein Problem in der Gesichtserkennung oder im räumlich-konstruktiven Bereich aufweisen. Es können aber auch mehrere Sehfaktoren betroffen sein. Je mehr Sehfaktoren von der visuellen Wahrnehmungsstörung (CVI) betroffen sind, desto größer sind die Probleme im Alltag.
Welche Beobachtungen können auf eine visuelle Wahrnehmungsstörung hinweisen?
  • Geringes Interesse an visus- und altersgerechten Bilderbüchern
  • Detailreduziertes Malen
  • Übermalen von Begrenzungslinien
  • Schwierigkeiten bei der Erkennung und Unterscheidung von Objekten
  • Probleme in der räumlichen Orientierung
  • Probleme beim Nachbau flächiger oder räumlicher Figuren
  • Schwierigkeiten in der Gesichtserkennung
  • Situationen werden nicht ganzheitlich erfasst
  • Fehlende visuelle Übersicht (Crowding)
  • Schwierigkeiten Kleidungsstücke richtig herum oder in der korrekten Reihenfolge anzuziehen
  • Schwierigkeiten bei der Essensaufnahme mit Besteck
Die Diagnostik der visuellen Wahrnehmungsstörung erfolgt in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten.
In einzelnen Fällen erhalten wir Unterstützung durch die Multidisziplinäre Beratungsstelle für visuelle Wahrnehmung - Bayern (MB-CVI).

Blindeninstitut Aschaffenburg / Frühförderung Sehen

Maria Wiesner
Leitung der Frühförderung
Tel. 0 60 21 4 53 55-100
maria.wiesner@blindeninstitut.de

Symbol von einem Smart Phone das ein klingelndes Telefon zeigt

Anfahrt

Blindeninstitut Aschaffenburg
Ahornweg 116
63741 Aschaffenburg

Auf Google Maps anzeigen

Logo des Blindeninstituts Aschaffenburg

Arbeiten im Blindeninstitut Aschaffenburg

Stellenausschreibung Heilpädagogin / Sonderpädagogin / Sozialpädagogin als Frühförderin / Frühförderer (m/w/d)

Standort Aschaffenburg
Beschäftigungsumfang Teilzeit
Arbeitsbereich Frühförderung
Arbeitsbeginn zum 01.12.24 / oder später nach Rücksprache

Stellenausschreibung Rehabilitationslehrer für den Bereich Orientierung und Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten (m/w/d)

Standort Aschaffenburg
Beschäftigungsumfang Teilzeit
Arbeitsbereich Psychologisch Pädagogischer Fachdienst
Arbeitsbeginn zum nächstmöglichen Zeitpunkt

Stellenausschreibung Logopäde / Logopädin (m/w/d)

Standort Aschaffenburg
Beschäftigungsumfang Teilzeit
Arbeitsbereich Medizinische Therapie
Arbeitsbeginn zum nächstmöglichen Zeitpunkt

Alle Angebote im Blindeninstitut Aschaffenburg

Wir begleiten blinde und sehbehinderte Menschen mit weiteren zum Teil komplexen Behinderungen durch ihr Leben. Sie finden Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche von kurz nach der Geburt bis zum Ende der Schulzeit.

Im Bild ist eine Klangschale auf einem Kissen abgebildet, links davon ein Klöppel, der gerade die Schale anschlagen will.