Diagnostik
Die Überprüfung des funktionalen Sehens gibt uns ein umfassendes Bild des individuellen Sehvermögens. Die Diagnostik ist eine gemeinsame interdisziplinäre Aufgabe unserer Expertenteams aus Pädagogik, Psychologie und Orthoptik, die insbesondere bei Menschen mit komplexen Behinderungen herausfordernd ist. Hier wenden wir – wo möglich – standardisierte Testverfahren an. Bei Bedarf verwenden wir auch sprachfreie Testverfahren oder spezifische Untersuchungsmaterialien. Ein Verfahren mit festem Schema gibt es dabei nicht – unsere Untersuchungen sind so vielseitig und individuell wie unsere Klient*innen.
Für die Diagnostik nutzen wir folgende Instrumente:
- Anamneseverfahren: Wir erfassen die Vorgeschichte neuer Klient*innen mit Fragebögen oder Interviews und nutzen sie als wichtige Wissensbasis, um ihre Sehfähigkeiten einzuschätzen.
- Orthoptische Diagnostik: Diese medizinische Grundabklärung führen wir in enger Kooperation mit augenärztlichen Praxen und Augenkliniken in regelmäßigen Abständen bei allen Klient*innen durch.
- Überprüfung des funktionalen Sehens: Durch freie und standardisierte Alltagsbeobachtungen können wir die visuelle Wahrnehmung, das Kommunikationsverhalten, die Orientierung und Bewegung sowie Aktivitäten im Nahbereich einschätzen.
- Adaptierte Testverfahren: Diese passen wir individuell auf unsere Klient*innen an, so nutzen wir beispielsweise auch die CVI-Abklärung. CVI steht dabei für Cerebral Visual Impairment, zu Deutsch visuelle Wahrnehmungsstörung.
- Die Entwicklungs- und Förderdiagnostik des Sehens (EFS) als spezifische Testverfahren: Dieses sprachfreie Verfahren setzen wir speziell bei Kindern oder Erwachsenen mit komplexem Behinderungsbild ein, um das Sehvermögen differenziert einzuschätzen.Im Anschluss an alle Diagnostikformen besprechen wir die Ergebnisse und Empfehlungen ausführlich mit den Klient*innen und bei Bedarf auch mit ihren Bezugspersonen. Wir ermitteln Förderziele und unterstützen und begleiten unsere Klient*innen bei der Umsetzung der Ziele.