AUS DEM STIFTUNGSALLTAG
„Zirkus Furioso“
Nach der langen Corona-Pause konnte sich die Theater-AG der Maria-Ludwig-Ferdinand-Schule in München endlich wieder einem größeren Projekt widmen. Die Wahl fiel auf das Musical „Zirkus Furioso“ von Peter Schindler, da es zahlreiche Möglichkeiten bot, Schülerinnen und Schüler des Blindeninstituts München mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten einzubeziehen. Die Theater-AG bildete drei Arbeitsgruppen: den Chor, das Orchester und die Artistinnen und Artisten.
Während der Chor die fetzigen und sehr eingängigen Lieder einstudierte, probte das Orchester die instrumentale Begleitung sowie einzelne musikalische Untermalungen wie zum Beispiel das Hufgeklapper der Zirkuspferde.
Verschiedene Artistenszenen, die besonders gut umsetzbar waren, wurden ausgewählt und einstudiert. So gab es den Fakir Fanfalo auf seinem Nagelbrett, den Messerwerfer Jack, das fröhliche kleine Zirkuspferd und die Seiltänzerin Graziosa.
Die Aufführungen erfüllten die Schülerinnen und Schüler mit großem Stolz. Sie konnten sich mit ihrer jeweiligen Gruppe identifizieren und erlebten auch Gemeinsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme bei den finalen Tutti-Proben.
Kunstprojekte im Blindeninstitut München
Seit dem letzten Schuljahr gibt es im Blindeninstitut München immer wieder Aufrufe an alle Klassen, sich künstlerisch zu betätigen. In der Vorweihnachtszeit haben deshalb alle Klassen begeistert am Projekt „Der schönste Weihnachtsstern“ teilgenommen. Die vorgefertigten Holzschablonen in Form von Sternen oder Halbmonden, die im Rahmen des Praxistags der Berufsschulstufe gefertigt wurden, konnten von den Schülerinnen und Schülern individuell gestaltet werden.
Die Bandbreite der entstandenen Kunstwerke war sehr groß: von Sternen in leuchtenden Farben bis hin zu Sternen mit einem Talker, der auf Knopfdruck ein Weihnachtslied abspielen konnte. Alle fanden schöne Plätze in den Fluren des Hauses und schenkten den Räumen ein weihnachtliches Ambiente. Die drei schönsten Sterne wurden prämiert – mit selbstleuchtenden Objekten wie einem Mond oder einem großen Stern, die anschließend auch zur Sehförderung eingesetzt werden konnten.
In der Osterzeit folgte das Projekt „Das schönste Osterei“, auf das sich die Schüler schon sehr freuten. Die bunten Eier wurden gemeinsam im Schulgarten aufgehängt. Im Sinne der Nachhaltigkeit können sowohl die Sterne als auch die Eier auch in kommenden Schuljahren entsprechend der Jahreszeit aufgehängt werden.
Paul und Charlotte Kniese-Haus in Regensburg offiziell eröffnet
Im Beisein der bayerischen Sozialministerin und Schirmherrin Ulrike Scharf hat das Blindeninstitut Regensburg am 10. Mai die neue Wohn- und Förderstätte offiziell eröffnet. Auch der Bezirkstagspräsident der Oberpfalz Franz Löffler und die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bezeichneten die Fertigstellung des Gebäudes als wichtigen Beitrag zur Inklusion. Denn dort finden 24 Menschen mit Blindheit, Sehbehinderung und weiterem Unterstützungsbedarf ein neues Zuhause und 42 Frauen und Männer eine sinnstiftende Beschäftigung in der Förderstätte. Das Bauprojekt mit förderfähigen Kosten in Höhe von 16,9 Mio. Euro wurde mit 60 % (rund 10 Mio. Euro) durch das bayerische Sozialministerium und mit 10 % (1,69 Mio. Euro) durch den Bezirk der Oberpfalz gefördert.
Im Rahmen der Einweihungsfeier erhielt der Vorstand der Paul und Charlotte Kniese-Stiftung Bernd-Ulrich Engler die Graf-zu-Bentheim-Medaille in Gold, die höchste Auszeichnung der Blindeninstitutsstiftung. Die Berliner Stiftung hat die neue Wohn- und Förderstätte, die in Erinnerung an deren Gründer Paul und Charlotte Kniese-Haus heißt, mit 2,5 Mio. Euro unterstützt. Weitere Fördermittel kamen u. a. von der Stiftung Wohnhilfe und Aktion Mensch.
Neues Freizeit-Team am Blindeninstitut Würzburg
Freizeit ist Zeit für Hobbys, Freunde, Erholung, aber auch für Abenteuer. In den Corona-Jahren mit starken Beschränkungen und Lockdowns konnten viele Freizeitaktivitäten am Blindeninstitut Würzburg nicht stattfinden. Um diese Angebote wieder zu beleben und neue Freizeitmöglichkeiten für die Kinder, Jugendlichen und erwachsenen Klienten anzubieten, gibt es am Blindeninstitut Würzburg seit Herbst 2022 ein Freizeit-Team. Dieses besteht aus dem Sozialpädagogen Moritz Goldbach, der als Hauptansprechpartner die Freizeitangebote im Blindeninstitut koordiniert, der Sonderpädagogin Anja Sommer und dem Werksstudent Moritz Lins, die ihn bei dieser Aufgabe tatkräftig unterstützen.
In der Vorweihnachtszeit wurden mehrere Adventscafés und ein lebendiger Adventskalender auf dem Gelände des Instituts veranstaltet. Für die jüngeren Klienten ist ein regelmäßiger Jugendtreff mit Showdownplatte (Tischtennis für blinde Menschen) und Kreativangeboten angelaufen. Die neuen Freizeitmöglichkeiten werden mit großer Freude angenommen. Als Nächstes sind Disco- und Kneipenabende und basale Geschichtenstunden (einfache Geschichten, die speziell für Menschen mit schweren Behinderungen konzipiert wurden) geplant. Um das Angebot weiter auszubauen, werden nun auch vermehrt Ehrenamtliche gesucht. Damit soll der Wunsch vieler Klientinnen und Klienten nach individueller Begleitung zu Freizeitangeboten realisiert werden.
Bunte Sitzung in Würzburg
Im Januar 2023 folgten insgesamt 45 Faschingsnärrinnen und -narren aus dem Blindeninstitut Würzburg der Einladung der Fasenachtsgilde Giemaul e. V. in den Radlersaal nach Heidingsfeld. Zum zweiten Mal veranstaltete die Fasenachtsgilde die BUNTESITZUNG, eine integrative Prunksitzung, unter der Schirmherrschaft der Würzburger Sozialreferentin Dr. Hülya Düber.
Die Nachfrage nach kostenfreien Eintrittskarten von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung war im Vorfeld wieder sehr hoch gewesen. Und so feierten am 28. Januar rund 200 bunt verkleidete Besucher mit und ohne Behinderung den Fasching – so wie jeder konnte und wollte.
„Wir sind wieder überwältigt von dieser Resonanz“, sagt Stephan Leutner, Verantwortlicher für die BUNTESITZUNG der Gilde Giemaul und Schreiner im Blindeninstitut. „Es macht uns stolz, dass unser Konzept nicht nur bei unseren Besuchern ankommt, sondern auch beim Fastnacht-Verband Franken e. V., der uns dafür seinen ersten Inklusions- und Integrationspreis verliehen hat“, so Leutner weiter.
Die Gilde Giemaul hatte sich für die diesjährige Veranstaltung wieder einiges einfallen lassen. So spielten als Sitzungs- und Stimmungskapelle „The Brailers“, die Band mit blinden oder sehbeeinträchtigten Musikern aus dem Würzburger Institut. Auch im tänzerischen Bereich konnte die Veranstaltung bei den Gästen punkten. Die Darbietungen von Garden, Tanzpaaren, einer Samba-Gruppe und von Zauberer Enrico aus dem Blindeninstitut sowie die Laser- und Lichtshow wurden von den ausgelassenen und fröhlichen Gästen mit großem Beifall begleitet. Es war ein rundum gelungenes inklusives Event, das bei den faschingsbegeisterten Klientinnen und Klienten noch lange nachklang. Stolze Leistung!
Spendenaktion „Freude für alle“
Die Spendenaktion „Freude für alle“ der Nürnberger Nachrichten ist seit mehreren Jahren eine feste Stütze für das Blindeninstitut in Rückersdorf. Vor Weihnachten spendete die Zeitungsleserschaft erneut mehrere Tausend Euro für einen Bewegungstrainer und das Lernsystem COSMO zur Unterstützung der therapeutischen und pädagogischen Arbeit des Instituts.
Bereits im Jahr zuvor hatte die Lebensfreude des 14-jährigen Schülers Elijah die Leserinnen und Leser sehr bewegt. Dank „Freude für alle“ konnte ein Rollstuhl-Fahrrad angeschafft werden, das Spazierfahrten in der Umgebung ermöglicht. Zur Vorstellung dieses individuell angefertigten Fahrrads besuchte ein Redakteur der Nürnberger Nachrichten das Institut am Dachsberg.
Auch in diesem Jahr wird sich das Blindeninstitut wieder an der winterlichen Spendenaktion beteiligen. Bedarf besteht bei vielen Groß- und Kleinprojekten, die die therapeutische und pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereichern. Das Institut hofft, dass es auch 2023 die Leserinnen und Leser von „Freude für alle“ überzeugen und für sich gewinnen kann.
15 Jahre Interdisziplinäre Heilmittelpraxis
Therapeutische Angebote sind seit der Gründung des Blindeninstituts Thüringen wichtige unterstützende und ergänzende Angebote für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die hier leben und lernen. Vor 15 Jahren, am 01.02.2008, ist die Interdisziplinäre Heilmittelpraxis im Kniese-Haus gegründet worden, die die Professionen Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie vereint. Sie bietet die breit aufgestellten Therapien nicht nur den Klientinnen und Klienten im Blindeninstitut an, sondern auch externen Patientinnen und Patienten.
15 Jahre Interdisziplinäre Heilmittelpraxis stehen für hohe fachliche Kompetenz, stetige Weiterentwicklung, engagierte Therapeutinnen, passende und individuelle Angebote und wertvolle Kooperationen. Und sie sind ein guter Grund zum Feiern. Deshalb lud die Institutsleitung Annette Peters die mittlerweile neun Therapeutinnen im Februar zu einem gemeinsamen Frühstück in die Aula ein. Im Mai feierte das Praxis-Team dann noch in größerer Runde zusammen mit Klienten, Mitarbeitenden, Patienten, Kooperationspartnern und Unterstützenden. Bei der offiziellen Feier erhielten die Gäste Einblicke in die Praxisräume, konnten vieles selbst ausprobieren, sich erinnern und miteinander austauschen.
Karten helfen beim Mitentscheiden – Jetzt auch draußen
In vielen Innenräumen des Blindeninstituts Rückersdorf werden schon seit mehreren Jahren sogenannte Metacom-Symbolkarten© verwendet. Sie kommen vielseitig zur Unterstützung der Kommunikation zum Einsatz.
Wenn die Räumlichkeiten verlassen werden, um nach draußen zu gehen, muss an vieles gedacht werden. Was, wenn die Symbolkarten vergessen werden? So entstand die Idee, an den entsprechenden Stellen unseres Außengeländes Bildtafeln anzubringen. Diese wurden in Größe und Handhabung an die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten angepasst und können seit diesem Schuljahr genutzt werden.
Die Kinder und Jugendlichen haben jetzt an jedem Aktionsort die Möglichkeit, ihre Entscheidungen zu treffen oder das Geschehen zu kommentieren: Möchte ich zur „Nestschaukel“ oder lieber zur „Pferde-Wippe“? Möchte ich „noch mal“ schaukeln oder bin ich „fertig“? Wo gehen wir lang? Nach „links“ oder „rechts“? Möchte ich zum „Rollstuhlkarussell“ oder lieber zur „Rutsche“? Ich kann das Rollstuhlkarussell „starten“ und ich kann es auch wieder „stoppen“. Soll sich das Karussell „schnell“ oder „langsam“ drehen? Wie finde ich den Geruch der Kräuter? Ist das „eklig“ oder riecht das „lecker“? Nun möchte ich noch zur „Rollstuhlschaukel“.
170 Jahre Blindeninstitutsstiftung
Am 19. 04. 1853 hat Moritz Graf zu Bent-heim-Tecklenburg-Rheda den Blindenobsorgeverein gegründet, um die erste Schule für blinde Kinder in Unterfranken zu eröffnen. Dieser Gründungsakt, der sich heuer zum 170. Mal jährt, gilt als der Geburtstag der Blindeninstitutsstiftung. Zur Erinnerung an diesen Tag haben die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in der Stiftung sowie unsere Mitarbeitenden eine kleine Aufmerksamkeit erhalten: eine Geburtstagskarte mit einem Päckchen Gummibärchen und der Botschaft „Du bist ein bunter Teil der Stiftung!“. Mehr Informationen zu unserem 170. Geburtstag gibt es hier.
PS: Die Vorbereitungen auf das 175-jährige Jubiläum, das wir mit vielen Aktionen und Veranstaltungen feiern werden, laufen übrigens auch schon – mehr wird noch nicht verraten ...
Neue Website unter altbekannter Adresse
Seit Anfang März ist die neue Website der Blindeninstitutsstiftung unter www.blindeninstitut.de online. Hier bekommen Sie einen aktuellen Einblick in das Leben, Lernen und Arbeiten in unseren Blindeninstituten. Wir stellen unsere verschiedenen Angebote vor und erklären, warum wir für sinnesbehinderte und komplex behinderte Menschen ganz besondere Kompetenzen haben. Neu ist auch unser Karrierebereich: In unserer Jobbörse findet man schnell die richtige Stelle und kann sich darauf gleich online bewerben.
Wichtig war uns, dass die Seiten möglichst barrierefrei sind. Deshalb hat uns das Berufsförderungswerk als zertifizierte Stelle schon während der Konzeption und Programmierung beraten und die fertige Website nach dem BITV-Standard gründlich geprüft. Da auch die Nutzer unseres Internetauftritts immer öfter auf dem Smartphone surfen, haben wir unsere Seiten für die Ansicht auf kleinen Bildschirmen optimiert.