MEIN GLÜCKSMOMENT
Der coole Zaun, der Kinder verbindet
MEIN GLÜCKSMOMENT: Ein Zaun kann nicht nur abgrenzen, sondern auch Kontakt herstellen. Wie ein interaktiver Zaun zum Spielen von beiden Seiten einlädt.
Von Beate Spinrath-Beck
Die Außenstelle der Graf-zu-Bentheim-Schule ist im letzten Jahr umgezogen. Vom Schulzentrum in Elsenfeld ging es auf ein eigenes Grundstück im Ahornweg in Aschaffenburg. Und hier gibt es etwas ganz Besonderes, das die Schülerin Alara so beschreibt: „Ich finde cool, dass man Lieder am Zaun machen kann. Ich finde auch die bunten Farben toll, weil das auch blinde Kinder erkennen können. Das ‚Merk-Dir-Was‘ und ‚Durch-die-Fenster-Gucken‘ macht mir Spaß. Kinder von einer anderen Schule sind vorbeigekommen und wir haben durch die Fenster geguckt und haben Musik gemacht. Mit einem Erwachsenen und einem kleinen Kind habe ich auch schon mal an unserem Zaun gespielt und habe dabei viel gelacht.“
Das Gelände des Blindeninstituts liegt in einem Wohngebiet. Begegnungen mit anderen Kindern und Erwachsenen aus der Nachbarschaft sind damit an der Tagesordnung. Zum Schutz der Kinder braucht es aber eine Begrenzung. So entstand die Idee zu einem interaktiven Zaun, der die Kinder schützt, aber nicht von der Außenwelt abschneidet, sondern Kommunikation und Interaktion mit den Menschen auf der anderen Seite des Zauns fördert.
Die unterschiedlich farbigen Plexiglasfenster, die leuchten, wenn die Sonne durchscheint, gefallen der Schülerin Maria besonders gut: „Ich finde den Zaun cool. Dass ich ihn ohne Brille sehen kann, weil er schön leuchtet in der Sonne. Ich kann Lieder machen und trommeln. Ich spiele in der Pause oft am Zaun – allein oder mit meinen Freunden.“ Eine Drehscheibe mit schwarzen und weißen Linien verursacht optische Täuschungen. „Den Zaun finde ich gut, weil da kann man so ein Schwimmerich-Rad drehen“, sagt Liam – so nennt er das Rad, weil ihm beim Anschauen ganz „schwimmerich“ wird. Er spielt auch gern am Xylophon.
Denn besonders für blinde Kinder sind die auditiven Reize wichtig. Auch Schüler Jan Paulo mag das: „Der Zaun ist richtig geil, weil da kann man Musik machen. An dem Zaun sind die Lieblingsfarben von meinem Papa. Von der Schaukel aus habe ich Kinder gesehen, die ein bisschen größer waren. Die haben an unserem Zaun gespielt“, erzählt er von den Kontakten, die hier geknüpft werden.
Ermöglicht wurde der Bau des interaktiven Zauns durch Spenden: Viele Aschaffenburger Firmen haben mitgeholfen und gespendet, damit dieser besondere Begegnungsort entstehen kann.
Wenn auch Sie blinden und sehbehinderten Menschen in der Blindeninstitutsstiftung Glücksmomente schenken möchten, unterstützen Sie uns bitte mit Ihrer Spende. Mehr Informationen finden Sie unter: www.blindeninstitut.de/spende
„Das eINzig wichtige sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer
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